31 May
31May

Chronik des 1. SKV Neckarperle Ladenburg 1949 e.V. Um ein vollständiges Bild über die Entwicklung des Kegelsports zu erhalten ist in dieser Chronik leider kein Platz. So gab es schon in Ägypten ca. 3500 v.Chr. eine Art Kegelspiel welches Grabbeigaben in einem Kindergrab in Nakada bei Luxor dokumentieren. Aber auch andernorts war Kegeln ein beliebtes Spiel. So geht unser heutiges Kegelspiel auf ein Glücksspiel im hohen Mittelalter (13.-15. Jahrhundert) zurück, welches damals in ganz Westeuropa mit Leidenschaft betrieben wurde. Bereits im 14. Jahrhundert hieß es im Münchener Stadtrecht „Artikel 506": Mein herren die verpietent ouch, daz fürzbar kain burger hie zu munchen in der stat und als verre der stat gericht raicht weder kugeln noch mit würfeln spiln sol."Verdolmetschung": Die hohen Herren verbieten auch, daß kein Bürger hier in München in der Stadt als auch ferne der Stadt soweit das Gericht reicht weder mit Kugeln noch mit Würfeln zu spielen. Johann Wolfgang von Goethe läßt zwar im „Faust" den Famulus Wagner ausrufen: „Das Kegelschieben ist mir ein gar verhaßter Klang", er selbst aber stand dem Spiel anders gegenüber und hatte volles Verständnis, wenn er „die Gesellschaft sich ergötzen sah, die Kegelkugeln rollen und Kegel fallen hörte". Im Jahre 1885 wurde in Alt - Moabit bei Berlin eine Rundkegelbahn erbaut, welche die Form eines U hatte. Spieler und Kegel befanden sich jeweils am Ende eines der geraden Schenkel. Ein kleiner Mosaikstein in der Geschichte des Kegelsports ist hier der „Kegelclub Neckarperle", der im selben Jahr wie die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde. Er ist so alt wie die Deutsche Meisterschaft des VFR Mannheim. Um eine Chronik eines 75 Jahre alten Klubs zu erstellen musste sich der Schreiber dieser Zeilen intensiv in alte Akten und Niederschriften einlesen und so kamen folgende Seiten zusammen: Die Grundlage des 75jährigen Bestehens wurde im September 1949 gelegt. Damals trafen sich im Gasthaus „Zum Badischen Hof" 12 Ladenburger Bürger, um den Kegelclub Neckarperle zu gründen. Dies waren die Herren Rudi Brümmer, Jakob Weinmann, Gust Müller, Karl Pfister, Karl Döring, Walter Groß, Heinz Schmitt - Eggenmeier, Sepp Widenbauer, H. Grieb, Anton Remelius, Manfred Lex, und Hans Kaiser. Zum 1. Vorstand wurde damals Rudi Brümmer gewählt, welcher dieses Amt bis 1955 ausübte. Danach übernahm Hans Kaiser das Amt bis zu seinem Tod im Jahre 1968. Hans Kaiser war auf der Weihnachtsfeier der Neckarperle 1958 auch der Hauptinitiator für die Gründung des Damenkegelklubs „Alt Ladenburg„. Drei Jahre leitete dann Hermann Engel die Geschicke der Neckarperle. Ernst Weiß wurde von 1971 bis 1975 zum Amtsinhaber gewählt. Von 1975 bis 1983 leitet der spätere Ehrenvorsitzende Max Weiß den großen Aufschwung der Neckarperle ein. In die Zeit der Vorstandschaft von Max Weiß fiel auch der Beginn der ersten sportlichen Wettkämpfe und auch die Vereinsgründung des „1. Sportkegelverein Neckarperle Ladenburg 1949 e.V." am 04 August 1978. 

Seit 1979 kegelten auch die ersten Jugendlichen um sich im fairen Vergleich mit anderen Jugendlichen zu messen. Im Jahre1980 wurde unter der Leitung von Max Weiß das, weit über Ladenburg hinaus bekannte Turnier „Bürger helfen Bürgern" aus der Taufe gehoben, welches leider seit 1996 wegen fehlender Bahnen in Ladenburg nicht mehr ausgetragen werden kann. Bei dieser Veranstaltung konnten wir den sportlichen Ehrgeiz Ladenburger Hobbykegler mit dem Gedanken verbinden, denen zu helfen, die wir alle irgendwann einmal brauchen, angefangen von Kindergärten über Sozialstation, Arbeiterwohlfahrt bis hin zum Ladenburger Altenheim. Zwei Jahre später wurde der Damenkegelklub „DKC 82 Neckarperle" gegründet,


 welcher sich 2017 zuerst mit den Damen des TV Käfertal zusammenschloss und leider 2019 wegen Personalmangel den Spielbetrieb einstellen musste. 

Sein Amtsnachfolger Manfred Romahn (1983 - 2007) führt die Geschäfte der Neckarperle im Sinne des Ehrenvorsitzenden Max Weiß weiter. So wurden seit 1988 jährlich die „Internationalen Stadtmeisterschaften für Sportkegler" durchgeführt. Von 2007 bis 2011 führte Frank Engel den Verein, bevor 2011 Henry Hanel das Amt des 1. Vorsitzenden übernahm. Ab dem Jahre 2014 führt Ralph Gerngroß als 1.Vorsitzender den Verein. Ein wichtiges Kapitel in dieser Aufzeichnung wird in alten Niederschriften immer wieder als Odyssee bezeichnet. Gemeint ist damit, dass die Neckarperle bisher sage und schreibe neunmal aus verschiedenen Gründen umziehen musste. So gab der Club außer im Badischen Hof und im Rheingau in Ladenburg auch Gastspiele in Schriesheim, bei der Kegelvereinigung Heidelberg, in Handschuhsheim und bei der TSG Germania Dossenheim, bevor er sich in Ladenburg, im Kegelcenter der Familie Werth, selbständig machte. Dies war gleichzeitig der Beginn eines großen Aufschwungs. Mit steigenden Mitgliederzahlen wuchs auch der sportliche Erfolg und so konnte die Neckarperle fast Jahr für Jahr eine Meisterschaft feiern. In Ladenburg auf der 8 Bahnen Anlage konnten schon bald einige Großprojekte in Angriff genommen werden und so führten wir erfolgreich Badische - und Bezirksmeisterschaften durch. Auch bei der Ausrichtung der Internationalen Ladenburger Stadtmeisterschaften zeigen die Verantwortlichen der Neckarperle Organisationstalent und so schafften sie es immer wieder, Nationale und Internationale Spitzenspieler nach Ladenburg zu locken. Seit 1988 haben wir, die Kegler und Keglerinnen der Neckarperle, Kontakt mit Vereinen aus Frankreich. Am Anfang war dies der Club „Sans Souci Val de Moder" aus Uberach und der „ASPTT Strasbourg". Später kamen noch die Sportsfreunde „Racing Strasbourg", „La Normandie Strasbourg" und „Égoutiers Strasbourg" hinzu. Leider musste der Verein im Juni 1996 seine Zelte in Ladenburg abbrechen da das Ladenburger Kegelcenter verkauft wurde und so kegelten wir von 1996 ab in Mannheim Feudenheim, wo wir bei der „Schützengesellschaft 1744" sportliches Asyl bekamen. Im Jahr 2017 wechselten wir nach Käfertal wo wir mit dem TV Käfertal eine Spielgemeinschaft bildeten. bevor es uns 2018 nach Heddesheim verschlug. 


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